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Islam in Aserbaidschan

  

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Islam ist eine der größten göttlichen Religionen der Welt. Islam wurde Anfang des VII. Jahrhunderts im Westen Arabiens (Provinz Hicaz, Mekka) durch Allah für das Glück der Menschheit offenbart. Der Prophet im Islam ist Mohammed, der für alle Moslems gesandt wurde und als der letzte Prophet gilt, der von Allah entsandt wurde. Er ist vom Stamm der Kureyşi, der Sippe der Haşimi. Mohammed war einer der einflussreichsten Personen seiner Zeit.
Der Beginn des Islam ist im Koran dargelegt und das Wort Allahs ist eine göttliche Offenbarung, welche dem Propheten zuteil wurde.
Islam wird in einige Konfessionen unterteilt, von denen der Sunna und der Schia die am meisten verbreiteten sind.

Die Verbreitung des Islam in Aserbaidschan
Der Islam, welcher sich Anfang des VII. Jahrhunderts auf der arabischen Halbinsel entwickelte, konnte sich in kürzester Zeit auf der ganzen Welt verbreiten. Die Islamisierung von Aserbaidschan beginnt im Jahr 639, ab dem 18. Jahr der Hedschra. Der Herrscher von Aserbaidschan, İsfandiyar bin Ferruhzad verlor die Schlacht gegen die Araber und musste im gleichen Jahr einen Friedensvertrag schließen. Die Ortschaften Erdebil, Tebriz, Nachitschewan, Beyleqan, Berde, Şirvan, Muğan, Aran wurden eingenommen, die Araber konnten entlang der Küste des Kaspischen Meeres nach Derbende vorstoßen. Die Festungsmauer setzte sie in Erstaunen und sie nannten die Stadt “Bab el-Ebvab”. Nach den Angaben des Historikers Balazuri hatte ein Großteil der Bevölkerung von Aserbaidschan während der Regierungszeit des Kalifen Ali bin Ebu Talib (656-661) sich zum Islam bekannt. Im Norden dauerte dieser Prozess etwas länger. Die Araber setzten der Bevölkerung in den Regionen, die sie eingenommen hatten, neue Steuern auf, schlossen Friedensverträge ab und marschierten weiter, kamen danach zurück. Wenn die einheimische Bevölkerung davon absah, Steuern zu zahlen, wurden sie mit Angriffen konfrontiert.
Die islamische Eroberung fand in vielen Gebieten in Frieden statt, in manchen Gegenden musste auch Waffengewalt angewandt werden. In eroberten Gebieten wurden den Götzendienern die Bekehrung zum Islam angeboten. Wer darauf einging, musste Almosenabgaben und Steuern zahlen und nahmen in Kriegen nicht an der Seite der Moslems teil; wer an Schlachten teilnahm, bekam Anteile von der Kriegsbeute; wer als Jude oder Christ sich nicht bekehren ließ, musste einen Tribut zahlen und wurden der Obhut der Moslems gestellt; wenn sich ein Götzendiener nicht bekehren ließ oder die Zahlung eines Tributs ablehnte, musste gegen die Moslems kämpfen.
Ideen über die objektive Darlegung der Islamisierung von Aserbaidschan vorzulegen, ist nicht ganz einfach, da dieses Thema nicht vollständig aufgeklärt werden konnte. Es ist jedoch möglich, einige Epochen dieses komplexen Prozesses festzulegen.
Die erste Epoche ist die Epoche der Futuhs des Islam. Dieser Prozess findet im Jahr 705 mit Niedergang des Reiches Albania und dem Verlust der Kirche von Albania ein Ende. Nach diesem Prozess wurde der Islam zur dominierenden Religion in Aserbaidschan, vor allem zur Wahrung der Privilegien wurde der Islam bedingungslos durch die oberen Schichten anerkannt.
Die zweite Epoche beginnt Anfang des VIII. Jahrhunderts und umfasst die Zeitspanne bis zum Übergang der Herrschaft der Buveyhi im Westen Irans und im Irak. Im Gebiet Aserbaidschan wurden die Reiche Şirvanşah Mezyedi und Seccadi gegründet. Idolatrie und Parsismus verlor an Bedeutung, das Judentum wahrte ihre Existenz, die Kirche von Albania errang ernut ihre Unabhängigkeit, doch da deren Macht zurückging, wurden die Gottesdienste in armenisch abgehalten und die Anhänger wurden zunehmend armenischer. In dieser Zeit stärkte sich die Zugehörigkeit an den Islam, doch die Zugehörigkeit an ethnische Wurzeln wurden nicht vollständig von der Welt geschafft.
Die dritte Epoche umfasst die Herrschaft der Buveyhi (935-1055). In dieser Zeit beginnt sich der Schia in Aserbaidschan zu verbreiten und erstreckt sich bis nach Derbend. Die Konfessionen Sunna, Hanefi und Schia sind die wichtigsten Konfessionen. Auch der Sufismus bekommt zahlreiche Anhänger. Eines der schönsten sufistischen Bauten dieser Periode ist der sogenannte Hanegah auf dem Fluss Pirsaat in Pirsaat.
Die dritte Epoche umfasst die Periode der Seldschuken (Mitte XI. Jahrhundert - Mitte XIII. Jahrhundert). In dieser Epoche begann sich die Sunna stärken und die Sunna abzuschwächen. Die Konfession Schafiiten wurde zu einer wichtigen Konfession. In dieser Zeit konnten die Atabeğs und Şirvanşahs in Aserbaidschan den Islam vor dem Druck des Christentums bewahren.
Die fünfte Epoche umfasst die Zeit der Invasion der Mongolen (I. Hälfte des XIII. Jahrhunderts – II. Hälfte des XV. Jahrhunderts). In dieser Zeit begann sich der Sufismus zu verbreiten. Ferner stärkte sich auch der Hurufismus.
Die sechste Epoche umfasst die Herrschaft der Safevi (1501-1736) und ab dem XVI. Jahrhundert die Herrschaft der Osmanen (1281-1924). Die Safevi haben die Schia verbreitet und banden sich 12 mal einen roten Turban zu Ehren der 12 Schiitischen Imame um. Aus diesem Grund werden sie auch als “Kızılbaş - Rothäupte” bezeichnet.
Nachdem Aserbaidschan durch das russische Imperium annektiert wurde, begann im land die Islamisierung. Die Eigenschaft dieser Epoche war diejenige, dass die Regierung eine Politik mit kirchenähnlichen Strukturen aufbauen wollte, um die moslemischen Religiösen unter Kontrolle zu bringen. In einem Brief des russischen Zaren, der am 29. November 1832 an den Senat geschickt wurde, wurde vorgeschlagen, für die Verwaltung der religiösen Angelegenheiten der Moslems fernab des Kaukasus einen Erlass herauszugeben. Doch keines der vorbereiteten Projekt wurden anerkannt. 1849 hat N. Khanıkov, der Angestellte des Außenministeriums mit Anweisung des Gouverneurs vom Kaukasus, Vorontsov, ein Projekt über die „Leitung der mohammedanischen Geistlichen“ erstellt. Auch wenn das Projekt im Ganzen anerkannt wurde, hat der Kaukasus-Krieg die Umsetzung dieses Projekts verschoben. 1864 wurde unter Teilnahme der Schia- und Sunnaführer ein neues Komitee gebildet, um dieses Projekt fortzuführen. Die erstellten Anweisungen regulierten die Aufgaben und Privilegien der moslemischen Geistlichen und deren Beziehungen zur laizistischen Regierung. Auch wenn bis 1867 nur der Scheichülislam und der Mufti von der Regierung Gehalt bekam, begannen von diesem Jahr an auch die anderen höheren Würdenträger ein Gehalt ausgezahlt.
Die Verordnung “Über die Verwaltung der geistigen der Schia und Sunna in Zaqafqaziya” wurde mit Darlegung des staatlichen Rates durch den Zaren Russlands am 5. April 1872 anerkannt.
Bei der Organisation wurde das Gründungsprinzip der russisch-orthodoxen Kirche zugrunde genommen. Im Südkaukasus wurde eine unter 2 Moslems - Mufti stehende sunnitische Verwaltung und eine unter der Verwaltung des Scheichülislam stehende schiitische Verwaltung erstellt. Diese in Tiflis befindliche Verwaltung wurden je von einem so genannten Sadr geführt. Der Verwaltungsrat bestand aus drei Mitgliedern, zwei Stellvertretern und einem Sekretär, einem Dolmetscher, Schriftführer und Archivpersonal. In jedem der 4 an diese Verwaltungen untergeordneten Gouvernements Tiflis, Erivan, Yelizavetpol (Gence) und Baku waren je 1, insgesamt 4 Räte vorhanden. Unter der Kontrolle der Sunna befanden sich 16, unter der Kontroller der Schia 20 Qadi. Die Institutionen befanden sich unter der Kontrolle des Innenministeriums und waren unmittelbar dem Gouverneur gegenüber verantwortlich. Die dem Gouverneur gleichgesetzten Geistlichen waren der Veraltung in den Gouvernements und regionalen Verwaltungen angebunden.
Bis zur Gründung der Demokratischen Republik Aserbaidschan (1918-1920) wurden die religiösen Angelegenheiten der Moslems im Südkaukasus von diesen beiden Institutionen geleitet. Am 11. Dezember 1918 kündigte der Scheichülislam Muhammed Pişnamazzade. Mit Anweisung von Musa Refibeyov, dem Minister für soziale Sicherheit und religiöse Angelegenheiten der Demokratischen Republik Aserbaidschan wurde Ağa Alizade zum neuen Scheichülislam ernannt. In dieser Zeit wurden Bestrebungen unternommen, um den Islam zu modernisieren. Nachdem 1920 in Aserbaidschan eine sowjetische Herrschaft gegründet wurde, wurde das Ministerium für soziale Sicherheit und religiöse Angelegenheiten und die Institution des Scheichülislam aufgehoben, viele Vertreter des Islam verfolgt, die meisten Moscheen geschlossen. 
Um im Kampf gegen das faschistische Nazideutschland von den Möglichkeiten der Religion Gebrauch machen zu können, wurde im Jahr 1943 die Gründung einer moslemischen Institution im fernen Kaukasus (Zakafkasya) als treffend erachtet. Der I. Rat der Moslems im fernen Kaukasien fand zwischen 25.-28. Mai 1944 in Baku statt und somit die geistige Führung der Moslems mit Zentrale in Baku gegründet. Ahund Ağa Elizade wurde zum Scheichülislam gewählt. Er war der erste Scheichülislam in der Geschichte der Institution, der gewählt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Scheichülislame durch den Staat ernannt. Außerdem wurde mit der religiösen Organisation der Moslems im Südkaukasus im Jahr 1944 der Dualismus abgeschafft. Die Moslems im fernen Kaukasien wurden vom Scheichülislam verwaltet, der Mufti als erster Stellvertreter des Verwaltungsvorsitzenden aufgefasst und so die religiösen Angelegenheiten der sunnitischen Moslems verwaltet.
Heute wird diese Verwaltung als Verwaltung der kaukasischen Moslems von der Öffentlichkeit anerkannt und ist auch heute aktiv und gilt als historisches Zentrum der anderen islamische geneigten religiösen Gruppen.
ScheichülislamAhund Ahmed Hüseyinzade, ScheichülislamAhund Abdüsselam Ahundzade, ScheichülislamAhund Ağa Alizade, ScheichülislamHacı Allahşükür Paşazade u. a. waren wichtige geistliche Persönlichkeiten in Aserbaidschan, ferner die islamischen Wissenschaftler Ahund Yusif Talıbzade, Fazıl Derbendi, Ziya Bünyadov, Vasim Memmedeliyev, Alihan Musayev, Şahin Hasanlı u. a.



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