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Über die Numismatik

  

Die Numismatik in Aserbaidschan

Die Geschichte von Aserbaidschan beginnt in der Antike. Einer der Beweise über die staatliche Struktur von Aserbaidschan in der Antike ist die Entdeckung der Münzen, die aus den in dieser Region entstandenen Reiche Albanien (Kaukasisches Albanien) und Atropatena stammen. Die ersten Münzen, die in Aserbaidschan gefunden wurden, stammen aus der Zeit von Alexander aus Makedonien. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. begann die Bevölkerung von Albanien und Atropatena zur Begleichung der Nachfragen des Binnenmarktes Münzen zu prägen, welche den Geldmünzen von Alexander ähnelten. Die Silbermünzen (Drachmen) aus dieser Epoche und der späteren Zeiten mit den Monogrammen AT und ATR (die Numismatiker lesen diese Monogramme als Atropat oder Atropatena) wurden in Aserbaidschan, Georgien und Dagestan gefunden. Forscher nehmen an, dass diese Münzen in den Münzstätten in Gebele,  Erdebil und anderen Regionen geprägt wurden. Zur gleichen Zeit haben die Selevkis in Albanien silberähnliche Münzen im 2. - 1. Jahrhundert v. Chr. in Umlauf gebracht. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts wurde ein Großteil Aserbaidschans vom Reich der Sasani okkupiert. Die Herrscher der Sasani haben im 6. - 7. Jahrhundert die Silbermünzen in Nachitschewan prägen lassen. Zu dieser Zeit hat das arabische Kalifat die Sasani besiegt und Aserbaidschan okkupiert. In der frühen Zeit des Kalifats (7. - 9. Jahrhundert) wurde das Inverkehrbringen des Geldes und die Prägung von Gold- und Silbermünzen zentralisiert.  Die Silbermünzen des Kalifats wurden auch in Aserbaidschan geprägt. 

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Die Abschwächung des Kalifats und die Angriffe der Seldschuken brachte im 10. Jahrhundert eine feudale Spaltung mit sich und führte dazu, dass in Aserbaidschan zahlreiche kleinere Feudalstaaten zustande kamen. Diese Staaten wurden durch andere Herrscher regiert und diese auf den geprägten Münzen mit Namen abgebildet. Ab dem 11. Jahrhundert wurden von den Şirvanşah im Ort Şamahı Münzen geprägt, auf denen auf der einen Seite der religiöse Führer Kalif Abbasi zusammen mit dem Sultan der Seldschuken, auf der anderen Seite die Namen des Führers der Şirvanşah stand. Dennoch bedeutete die aufwändige Gestaltung der Namen der Şirvanşah, dass diese als berühmte Herrscher des Feudalstaates unabhängig waren. Zur gleichen Zeit haben die Saciler in Berde, die Salari in Erdebil, die Şeddadi in Gence, die Revvadi in Tebriz Silbermünzen geprägt. Im 12. - 13. Jahrhundert haben in Aserbaidschan die Seldschuken und Atabeyler Kupfermünzen ihres eigenen Staates prägen lassen. Nach den Angriffen der Mongolen im 12. Jahrhundert  wurde Aserbaidschan zum Zentrum des als fünfter Volk der Mongolen aufgefassten Staates der Hülagû (İlhani). Die Silbermünzen der Hülagû wurden im Allgemeinen in Nachitschewan und Berde geprägt. Bei er Prägung der Münzen durch das Reich der Hülagû war der Unterschied zwischen dem Westen und dem Osten offensichtlich. Es ist bekannt, dass im Mittelalter fast jeder Feudalherr eine eigene Prägestätte. Sie ignorierten die Vorteile des Staates nur ihrer Vorteile wegen. Im Osten hingegen galt neben der Freitagspredigt auch die Münzprägung als ein Symbol des Staates. Demnach erfolgte im 14. Jahrhundert, als das Reich der Hülagû von den Çobaniler verwaltet wurde, die Münzprägung und die Freitagspredigt nicht auf deren Namen, sondern auf den Namen des Kalifen. Im 14. Jahrhundert hatte Aserbaidschan das Reich Hülagû besiegt und wurde zum Zentrum des Celairi-Reiches. Die Celairi prägten ihre Silbermünzen im Allgemeinen in Baku, Şabran, Gargar und Garaağacı. Ende des 14. Jahrhunderts wurde Aserbaidschan mit den Angriffen der Staaten Altın Orda und Teymuri konfrontiert. Nebenbei legten die Okkupanten auch auf die Münzprägung großen Wert. 1356 wurde Tebriz kurze Zeit besetzt, Canibey, der Khan des Altın Orda-Staates ließ auf seinen Namen Geld drucken. Doch die Münzen wurden Anfang des 15. Jahrhunderts im Namen der Timuriler und in diesem Zusammenhang mit den Siegern der Karakoyunlu geprägt, die Aserbaidschan eingenommen hatten und als die Sieger der Kriege hervorgingen. Die Karakoyunlu haben zu Beginn auf den Namen der Herrscher in Astara, dem Khan Timur Silbermünzen gedruckt. nach einer Weile wurden diese Silbermünzen von den Karakoyunlu in Anatolien geprägt, die sich nun als unabhängigen Staat betrachteten. 
Nach einer Weile, als in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts das Reich der Karakoyunlu zerstört wurde, kamen die Aqqoyunlu auf die Geschichtsbühne. Auch die Herrscher der Aqqoyunlu ließen im Allgemeinen Silbermünzen prägen (z. B. in der Stadt Erzincan). In dieser Zeit wurden auch von den Şirvanşah, die zu dieser Zeit kurz vor dem Untergang standen, in Şamahı Silbermünzen prägen.  
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde Aserbaidschan zum Zentrum des neu gegründeten Safevi-Reiches. Die Herrscher der Safevi ließen zu verschiedenen Zeiten und Orten (Tebriz, Gence,  Şamahı, Ordubad, Nachitschewan) unterschiedliche Münzen prägen, wie z. B. Goldmünzen, Silbermünzen u. a. Das Reich der Safevi pflegten enge wirtschaftliche Beziehungen zum Reich der Şimali und den zentralen europäischen Staaten. Diesen Tatbestand beweisen auch vor allem die numismatischen Materialien. Der in Aserbaidschan entdeckte Mirik-Schatz aus Münzen wurde zwischen 1541 und 1572 geprägt und bestand aus Talern aus Westeuropa. Der Schatz bestand aus sehr unterschiedlichen Münzen, wie z. B. aus Deutschland (Schwaben, Bohemien, Bayern, Sachsen, Köln, Dresden, Nürnberg, Hamburg usw.), Österreich, Schweiz (Zürich), Belgien (Lyöj) u. a. Münzen, die die Herrscher anderer Länder prägen ließen.
Als Anfang des 18. Jahrhunderts das Reich der Safevi schwächer geworden war, kamen in Aserbaidschan zahlreiche, in sich gekehrte Fürstentümer zustande. Ohne Zweifel fehlte es zu dieser Zeit an einer gemeinsamen Währung in Aserbaidschan. In großen Städten ließ fast jedes Khanat Kupfer- und Silbermünzen prägen, z. B. in Şeki (Khanat Şeki), Şuşa`da (Khanat Karabağ), Kuba (Khanat Guba), Derbent (Khanat Derbent), Nachitschewan (Khanat Nachitschewan) ve  Tebriz (Khanat Tebriz), Gence (Khanat Gence), Baku (Khanat Bakı) usw. Diese Münzen hatten keinen bestimmten Wert. Jede Währung war nur innerhalb den Grenzen des bestimmten Khanats gültig. Der Wert in anderen Khanaten fiel auf einen niedrigeren Wert. nach Auseinandersetzungen zwischen den Khanaten wurde 1828 zwischen Russland und Iran der Türkmençay-Vertrag unterzeichnet und Aserbaidschan in zwei Gebiete geteilt: Nordaserbaidschan wurde zu einer Kolonie Russlands, Südaserbaidschan hingegen zu einer vom Iran.  
Das Datum, an dem Aserbaidschan zu einem Teil des Russischen Reiches wurde, war auch der Beginn des Kapitalismus in Russland. 1860 wurde die staatliche Bank des Russischen Reiches gegründet und in Baku die erste Filiale eröffnet. Die Eröffnung der Filiale verfolgte den Zweck, den Geldumlauf zu erweitern und die Entwicklung des Kreditsystems zu beschleunigen. Die Filiale in Baku brachte Schuldscheine raus, gab Kredite gegen Hypotheken und andere Bankaktionen. In dieser Epoche wurde überall im Reich neben Münzen auch staatliches Banknoten mit der Währung „Rubel“ in Umlauf gebracht.
Ende des 19. Jahrhunderts besaß Aserbaidschan im Vergleich zu anderen Regionen im Kuakasus ein Banken- und Kreditsystem, dass dem kapitalistischen System angepasst war.
Anfang des 20. Jahrhunderts waren in Aserbaidschan ca. 200 Kreditinstitute vorhanden. Die Banken hatten 28 Filialen, 7 Hypothekenbanken, 8 Kreditbanken, 5 Banken, 135 kleinere Kreditbanken und zahlreiche Girobanken. In dieser Zeit war eine Fusion der Banken und der Industrie (Erdölindustrie) in Aserbaidschan zu verzeichnen. An den Erdölprojekten der Nobel-Brüder im Jahr 1917 z. B. nahmen 15 russische und ausländische Banken teil.



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